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Magazin Mehrere Domains und SEO: Erfahren Sie alles zu den Vor- und Nachteilen.

Aus verschiedenen Gründen können Sie mit dem Gedanken spielen, mehrere Domains zu betreiben, oder eben mehrere Domains zu einer zusammenzufassen. Mit der folgenden Checkliste unterstützen wir Sie bei der Entscheidung für oder gegen mehrere Domains aus SEO-Gesichtspunkten.

Martina Kölsch von mindshape
Autorin
Martina Kölsch
Online Marketing

Mehrere Domains unter SEO-Gesichtspunkten

Mit Hilfe der folgenden drei Checklisten zu den Aspekten "Inhalt", "Technik" und "Offpage und Markenbildung" erkennen Sie, wann mehrere Domains aus SEO-Sicht sinnvoll sind und wann nicht. 

Inhalt

  • Können Sie für beide Webseiten komplett unterschiedliche Texte bereitstellen? Ist das nicht der Fall, verursachen Sie Duplicate Content und können damit Ihre Domains daran hindern, gute Rankings einzufahren.
  • Ist gewährleistet, dass wichtige Änderungen auf allen Seiten zügig und vollständig vorgenommen werden? Das können zum Beispiel die Entfernung von (nicht mehr korrekten) Produktdaten oder rechtliche Angaben in Ihrem Impressum sein, die schnellstmöglich geändert werden sollten, um keine Abmahnungen zu erhalten. Erfahrungsgemäß treten hier die weniger performanten Webseiten schnell in (teure) Vergessenheit.
  • Haben die Domains andere Themenschwerpunkte oder Alleinstellungsmerkmale? Das ist sinnvoll, um verschiedene Zielgruppen anzusprechen, die unter anderem auch eine andere Ansprache und/oder andere Anforderungen an ein Produkt oder eine Leistung hat. Es erfordert aber auch, dass Ihre Texter auf die verschiedenen Zielgruppen unterschiedlich eingehen.

Technik

  • Haben Sie genug Ressourcen, um Updates und technische Änderungen zeitnah auf allen Systemen durchzuführen? Wenn nicht, kann das ein hohes Sicherheitsrisiko bedeuten.
  • Sind Sie bereit, für alle technischen Anpassungen gleich mehrfach zu zahlen? Haben Sie beispielsweise Ideen für Änderungen, oder ändert sich der Tracking-Code, muss das auf jeder Domain einzeln geändert werden. Statt einmaliger Kosten sind es dann gleich mehrfache Kosten.
  • Kosten für Webspace und die Domainnamen: Sind im Vergleich zu den sonstigen Kosten für das Betreiben mehrerer Domains gering.

Offpage und Markenbildung

  • Soll Linkbuilding betrieben werden? Eine zweite Domain bedeutet, dass Sie den Aufwand verdoppeln.
  • Soll Social Media Marketing betrieben werden? Ähnlich wie beim Linkbuilding verdoppeln Sie Ihren Aufwand, um beide Seiten bekannt zu machen. Zudem ist ein gezieltes Konzept notwendig, damit Sie sich nicht selbst Konkurrenz machen.
  • Möchten Sie, dass das Portal zu einer Marke wird? Dann haben Sie auch hier doppelten Aufwand zur Gestaltung von Logos, Alleinstellungsmerkmalen und Ähnlichem. Zudem müssen Sie sicherstellen, dass neue Inhalte der jeweiligen Markenbotschaft entsprechen.

Häufige (falsche) Gründe für mehrere Domains

Aus den Fragen oben sollte klar werden, dass mehrere Domains sich nur lohnen, wenn diese auf unterschiedliche Zielgruppen eingehen und/oder unterschiedliche Themenschwerpunkte aufweisen. Allerdings haben wir häufig Begründungen für oder gegen eine Domain gehört, die entweder nicht stimmen, oder deren Nachteile leicht behebbar sind.

Fehlannahme 1: Für SEO sollten gleichsprachige Inhalte für verschiedene Länder zusammengefasst werden

Das ist allgemein gesagt nicht richtig. Denn unterschiedliche Gesetzeslagen, Preise (insbesondere bei Shops) oder Sprachgewohnheiten der jeweiligen Länder können durchaus ein guter Grund für eigene Domains sein. Das weiß auch Google. Daher gibt es das hreflang-Tag, um inhaltlich ähnliche Seiten für unterschiedliche Länder zuzuordnen. Praktischer Nebeneffekt: Die Zuordnung von Suchenden und Webseite funktioniert danach besser. So wird beispielsweise in der Schweiz nach der Implementierung von hreflang auch die Domain mit den Preisangaben in Schweizer Franken angezeigt, und nicht die mit Euro-Angaben. ;)

Fehlannahme 2: Zwei Domains lassen sich nicht in einer Übersicht tracken

In Google Analytics beispielsweise ist es möglich, dass Sie verschiedene Domains in einer Ansicht tracken. Falls Sie dann doch die Daten für eine spezifische Domain benötigen, können Sie einfach filtern.

Fehlannahme 3: Mit mehreren Domains wird das Risiko gesteuert

Diese Annahme ist nur wahr, wenn Sie die Domains komplett unabhängig voneinander betreiben, und unterschiedliche Traffic-Kanäle und Zielgruppen haben. Wenn die eine Domain nur eine einfache Kopie der ersten Domain ist, wird diese Domain auch nicht so erfolgreich werden, dass sie gleichwertig zur anderen Domain wird. Zudem werden sich die Ursachen (Google Abstrafungen, fehlerhafte Programmierung, …) für plötzliche Traffic-Einbrüche auf beiden Domains befinden, wenn sie ähnlich betrieben werden.

Fehlannahme 4: Mit mehreren Domains kann durch Verlinkung das Ranking gesteigert werden

Dies ist eine veraltete SEO-Maßnahme, die heute als künstliches Linknetzwerk zu Abstrafungen führen kann, wenn die Links nicht einfach ignoriert werden. Diese Aussage stimmt natürlich nicht immer – aber „starke“ Backlinks setzen voraus, dass alle Seiten hochwertig, umfangreich und regelmäßig gepflegt sind. Einen ähnlichen Effekt, nur mit weniger Wartungsaufwand, erhalten Sie, wenn Sie die dafür notwendigen Inhalte direkt auf Ihre Hauptwebseite stellen. (Mehr hierzu in unserem Artikel zur Backlink-Analyse.)

Natürlich gibt es noch weitere Gründe für oder gegen eine Domain. Das eigene Produktportfolio, der jeweilige Markt und natürlich nicht zuletzt die Zielgruppe können je nach Branche so unterschiedlich sein, dass neben diesen obigen Gründen noch weitere hinzukommen, oder bestehende Faktoren anders gewertet werden.

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